Liebe Freunde der Kammermusik,
auch im Jahr nach unserem 30-jährigen Jubiläum behalten wir das bei,
was sich bewährt hat, Musik, Musik und nur Musik. Das klingt auf den
ersten Blick zunächst langweilig, aber Kontinuität hat auch etwas sehr
Positives und Stabilisierendes in einer Zeit, in der Veränderung um jeden
Preis erzwungen und aufoktroyiert wird, koste es, was es wolle.
Verordnete Veränderungen bergen das Potential der Entfremdung,
Veränderungen von der Basis her werden von selbiger getragen.
Gemeinsamkeit, nicht Trennendes muss wieder in den Vordergrund treten.
Wir digitalisieren nicht, das Programm und die Eintrittskarten erzeugen
ein wunderbar haptisches Erlebnis, wir kommen ohne QR-Code aus,
das Mobiltelefon ist überflüssig. Das Blättern im Programm birgt eine
Vorfreude auf das, was uns alle Ende August erwartet.
Wenn wir heuer das vierte Jahrzehnt unserer Kammermusiktage einläuten,
beweist unser Künstlerischer Leiter erneut sein gutes Händchen
für das Besondere. Seiner guten Vernetzung in der weltweiten Szene der
Kammermusik ist es zu verdanken, dass sich die Kammermusiktage
nicht verstecken müssen, schon gar nicht hinter den grossen Metropolen
dieser Welt.
Nur, einen solch besonderen Ort wie unsere Bergkirche gibt es nicht
an jeder zweiten Ecke. Musik im „Wohnzimmerformat“, sozusagen
„Kammer“-Musik im eigentlichen Sinne, ist und bleibt unsere Stärke.
Dass uns alljährlich ein solches Erlebnis gelingt, verdanken wir neben
unseren Vereinsmitgliedern und Sponsoren auch unserem treuen Publikum.
Wir wissen dies sehr zu schätzen und sind dafür von Herzen dankbar.
Kultur, und insbesondere Musik, ist ein unverzichtbares Muss, gerade in
Zeiten unsicherer Zukunft.
Büsingen will seinen Beitrag dazu leisten Menschen wieder zusammen
zu bringen und Gemeinschaft an einem besonderen Ort zu pflegen.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen!
Michael Pszcolla
1. Vorsitzender
Liebe Freunde der Kammermusik,
was gibt es Schöneres und Wertvolleres als die verbindende Kraft der
Musik am Kraftort der über tausend Jahre alten Bergkirche Büsingen zu
erleben!
Ein faszinierendes Beispiel für gelebte demokratische Toleranz ist das
Funktionieren und die Interaktion eines Streichquartetts. Ich freue mich,
Ihnen anlässlich der diesjährigen Kammermusiktage gleich zwei
Quartette präsentieren zu dürfen.
Das renommierte Gringolts Quartett bringt sowohl Bekanntes als auch
Entdeckungen des Repertoires mit nach Büsingen. So werden
Streichquartette des Bartók-Schülers Sándor Veress und des Brahms-
Protégés Alexander von Zemlinsky, sowie das monumentale
Streichquintett des Tschaikowsky-Schülers Sergei Tanejew zu hören sein.
Ebenfalls eine Entdeckung ist das 2019 in Basel gegründete Modulor
Quartett. Es vertritt die jüngste Generation dieser zeitlosen Gattung mit
jugendlichem Flair auf höchstem Niveau und wird die Matinée mit einem
bunten und weitgefächerten Programm bereichern.
Für das stets zauberhafte Nachtkonzert ist es mir gelungen, den schwedischen Meister der Laute Jakob Lindberg nach Büsingen zu holen.
Vielseitig und vielsaitig dürfte die Intimität dieses Solokonzerts im
Dialog mit der magischen Atmosphäre der Bergkirche zum besonderen
Erlebnis werden.
Im Schlusskonzert darf ich mir einen persönlichen Traum erfüllen:
Die zwei späten, eigentlich unergründlich tiefsinnigen Klaviertrios
Opus 99 und Opus 100 von Franz Schubert gemeinsam in einem
Konzert zur Aufführung zu bringen, dies zusammen mit meinen
geschätzten Triopartnern Esther Hoppe und Ronald Brautigam, welcher
für diese romantischen Meisterwerke einen historischen Hammerflügel
spielen wird.
Es dürfte also wieder schön und spannend werden –
ich freue mich auf Ihr Kommen!
Herzlichst, Ihr
Christian Poltéra
Künstlerischer Leiter